Der Konkurs von Blokker und seines Lagers beschert Eric Kooistra "ein sehr gutes Jahr". Dem friesischen Einkäufer ist es gelungen, sich einen großen Vorrat an Artikeln für die Haushaltskette zu sichern. Er ist jetzt ein "regelmäßiger Lieferant" für die mehr als 40 Franchisenehmer, die noch geöffnet sind, und hofft, auch neue Blokker-Läden mit Artikeln beliefern zu können.
Das sagt Kooistra im Gespräch mit RTL Z.
Im vergangenen Dezember, kurz nach dem Konkurs der Haushaltskette, kaufte Kooistra über 200 Seecontainer mit Blokker-Artikeln zu einem "Schnäppchenpreis". Damit beliefert der Unternehmer nun teilweise die verbliebenen Blokker-Läden der Franchisenehmer.
Die übrigen Geschäfte gehören selbständigen Unternehmern, die das Blokker-Sortiment führen und für die Nutzung des Namens bezahlen. Diese Geschäfte waren nicht von der Insolvenz betroffen, hatten aber keine Muttergesellschaft und keine zentrale Versorgung zu sitzen.
"Wir haben eine Vereinbarung mit den Franchisenehmern getroffen, sie bestellen online bei uns und wir liefern die Sachen", sagt Kooistra, der in die Lücke sprang. Er sagt, er füllt etwa 30 Prozent der Regale mit Dingen wie Backformen, Koffersets und Kerzen, der Rest kommt von Anbietern wie Tefal oder Brabantia.
Immer noch voraus
Der Unternehmer hat seinen Betrieb in Friesland eigens als Vertriebszentrum eingerichtet und kümmert sich nun selbst um einen Großteil der Versorgung der Geschäfte. "Schlank und gemein", sagt Kooistra. Er und seine Mitarbeiter fahren jeden Tag Paletten mit Waren zu den Geschäften; nur die entlegenen Ecken des Landes werden von Transportern abgefahren.
"Vorerst können wir weitermachen", sagt Kooistra über die Vorräte, die er noch an die Geschäfte verkaufen muss. Die Seecontainer voller Waren, die jetzt in drei verschiedenen Lagern stehen, sind noch nicht leer. Auch mit Blokker strebt er nach mehr und neuen Geschäften.
Essen mit Palmer
Immerhin sagte Kooistra gestern, dass er mit Roland Palmer zu Abend gegessen hat, dem Spross der Blokker-Familie, der die Kette weiterführen will und der nach dem Konkurs den Markennamen und den Online-Shop für 1 Million Euro gekauft hat. Palmer will mit Franchisenehmern zusammenarbeiten und neue Blokker-Läden eröffnen.
"Und mit dem verbinden, was wir tun. Wenn uns der Stoff ausgeht, übernimmt er die Bevorratung und den Import wieder".
Steht Kooistra also nicht im Fadenkreuz von Palmer? Im Gegenteil, der friesische Unternehmer sieht Chancen: "Palmer will seine eigene Kette aufbauen, mit eigenem Lager", sagt er. Aber wenn wir dabei mithelfen dürfen, ist das langfristig ein Gewinn für uns. Mit anderen Worten: Kooistra hofft, mit den neuen Geschäften ein Stück vom Handel abzubekommen.
Wann werden diese kommen? Palmer selbst war für eine Stellungnahme noch nicht zu erreichen. Kooistra sagt jedoch voraus, dass noch vor dem Sommer "Dutzende" neuer Geschäfte entstehen werden. In finanzieller Hinsicht kann sein Jahr schon jetzt nicht mehr scheitern: 2025 ist ein Jahr des Gewinns, so Kooistra, der nicht ins Detail geht. "Wer ein gesundes Geschäft will, muss flexibel sein", sagte er.